Der, der sich für gefangen hält
von Gerd Raudenbusch
Der, der sich für gefangen hält,
lebt oftmals längst in freier Welt,
und kann die Freiheit nicht ertragen,
äußert stets sich nur mit Klagen.
Wer Freiheit nicht ertragen kann,
der behauptet oft, Wahrheit zu besitzen,
fängt Sklaven sich zu halten an,
um sich vor sich selbst zu schützen.
Hat sich der letzte Knecht gerettet,
dann wird sich selber angekettet,
verbohrt an Ziele wird geglaubt,
und sich ignorant die Kraft geraubt,
weiter voran mit dem Leben zu fließen,
stattdessen all die üblen, miesen
Gedanken wie im Tümpel faulig
zu brauen zu Ängsten und Mißtrauen,
um Andre damit zu erbauen,
und leider, ist es noch so traurig,
sie damit nur zu infizieren,
um ein Machtspiel zu betreiben,
erbarmungslos zu infiltrieren,
um sich ewig treu zu bleiben.
Die falsche Sicherheit ist der Tod,
lange schon ist er gestorben,
denn für die Natur tut nur Freiheit Not,
die er sich niemals hat erworben.
Er hätt‘ sie nur erkennen müssen,
um friedvoll seinen eignen Weg zu gehn.
Die Idee der Freiheit hat er verrissen,
um ewig sich im Weg zu stehn.
Wohl ist die Angst einfach zu groß,
ja solch ein Mensch braucht stets Geleit,
treibt er in Emotion auf kleinstem Floß,
kämpft stets mit der Gerechtigkeit.
Der Schwache will nicht werden frei,
er will selbst Sklavenhalter werden,
nur der wahrhaft Starke hilft dabei
den Schwachen, endlich stark zu werden.
Und so besteht geringstes Hoffen,
daß er einst abläßt vom Herrschgedanken,
dann erst ist seine Zukunft offen,
und er könnte zurück in die Freiheit wanken.