Analyse von Reflexionsgefällen in den Personalpronomen der deutschen Sprache

Sein

Noch bevor ein ich "Ich" sagen kann, ist es bereits verkörpert. Jeder Körper kann nicht in seiner seienden Existenz sondern nur in seiner Wahrnehmung angezweifelt werden. Diese Verkörperung des Lebens (Ich-Selbst) brachte die sexuelle Verschmelzung von ihm (Vater) und ihr (Mutter), die Paarung der Eltern hervor. Ob im Reagenzglas oder sonstwo: Anders kann kein Leben entstehen.

Du

Für das Ich ist im gedachten "Du" keine Identität mehr möglich. Das "Du" kann nicht sagen :"'Du' kommt vor Dir selbst in der Welt", weil es in diesem Satz zweimal vorkommt. Also braucht es ein "Ich" als Ursprung, welches sagen kann: "Ich komme vor Dir in der Welt." Ein anders Du kann außerdem "Es" sagen. Aber wenn das Du mich anspricht, muss ich für das Du sowohl "Du" als auch "Es" Sein. Das ist das Prinzip jeder Verkörperung von Bewusstheit.

Ich

Das "ICH", das vor allem kommt, ist unanzweifelbar da. Das "Ich" IST. Das Ich kann sagen "Ich bin". Weil ich aber über das Ich und das DU und das Seiende symbolisch als Es geschrieben habe, kommt sein Begriff auch vor dem Es. Ich begreife "Ich" (mich) durch mein Sein. Ohne Begriffe kennt das Es allein sich nicht und kann sich niemals kennen. Das "Ich" ist Selbstbegriff. "Ich" alleine unterscheide mich von Allem in der Welt.

Wir

Mit dem "Ich" versteht sich der Unterschied in der Welt. Mit dem "Ich" versteht sich die Fülle der Welt als mehr als die Summe ihrer Teile. Denn Ich erlebe "Ichs" als "Dus". Und Ich entscheide, zu welchem "Wir" ich gehöre. Ich entscheide mein "Wir". Das "Wir" wird von "Ichs" als "uns" entschieden, bis auf jede offenbare Gemeinsamkeit. Ohne Gemeinsamkeiten gäbe es keine Verbindung, keinen Unterschied. Von "Gemeinsamkeiten" kann ich also nur durch die anderen Unterschiede zwischen "Ich" und "Du" sprechen. Alles, was sich in NICHTS von mir unterscheidet, muss ich sein. Wenn es bereits einen Unterschied gibt, dann gibt es auch Gemeinsamkeiten. Diese Gemeinsamkeiten gründen "wir"

Ihr

Alle anderen sind "ihr". Wenn ich "ihr" sage, dann distanziere ich "ihr" (euch) von "wir" (uns), genauso, wie ich "du" vom "ich" entscheide.

Sie

"Sie" am Ende können sowohl Dinge als auch Menschen sein. Interessanterweise gibt es weltweit keine Sprache, die im Plural weitere Pendants zu die singulären "ER, SIE, ES" hat. Es gibt keine Pronomen im Plural für "Männliche", "Weibliche", "Dingliche".

Hierarchische Gefälle

Leben erinnert sich im "Körper" an "ICH" "Ich" unter Ich-Selbst
"Du" kann es sagen, aber es nicht "Du" ES unter DU
"Du" kann sich nicht sagen, nur vom ich gesagt werden DU unter ICH
"Ich" erfülle Formate, die mich objektiv gruppieren Ich unter objektive Gruppen
"Ich" entscheide, wo ich Mitglied bin Subjektive Gruppen unter mir

Das "ICH" ist vor jedem Verhältnis, vor jeder Stellung. So ist das "ICH" auch vor all seiner Vorstellung.


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