Kuckucksmutter

von Gerd Raudenbusch

Die Kuckucksmutter legt ein Ei,
und nennt es "Gottes Sohn",
so ist die überall dabei,
und gibt bald an Dir ihren Ton.

Voyeur ist sie, sieht oft nach ihm,
Du selbst bist nur der Wirt.
Bald, denkt sie, ist er gediehn,
bis dass er lebe und Du stirbst.

Er lebt von Deinen Gefühlen und Gedanken,
bringt jeden intimen Moment ins Wanken,
lässt stets Dich an Dir selbst erkranken,
und dafür sollst Du ihm noch danken.

Entferne diesen Parasiten,
was Du nicht bist, kannst Du nie sein.
Er will Dir lesen die Leviten,
doch ist er seines Todes Keim.

wer immer öffnet Deine innere Truhe,
und sich an all-ewiger Ruhe
auf Deine Kosten vergreift,
der stirbt an jedem einzelnen Wort
egal wann, und an welchem Ort,
darf nie wieder ins Leben schreiben,
muss für immer und alle Zeiten schweigen,
bis dass aus ihm...

...die Stille reift.


Zurück zur Hauptseite